Wingsuiterin Jenna Gygi wird neue Ambassadorin für Air-Glaciers
Präzise Vorbereitung, Bodenständigkeit und eine starke Verwurzelung in den Bergen: Die Air-Glaciers und ihre neue Ambassadorin Jenna Gygi haben viel gemeinsam. Doch was für eine Frau steht hinter der erfolgreichen Wingsuit-Pilotin? Der Sport gilt als Nische und selbst Weltmeisterinnen geniessen eher wenig Medienpräsenz – deshalb haben wir für euch nachgefragt.
Jenna, wir freuen uns sehr über die Zusammenarbeit! Stell dich doch kurz in ein paar Worten vor.
Hallo. Ich heisse Jenna Gygi, bin 32 Jahre alt und komme ursprünglich aus Bern. Ich bin professionelle Wingsuit-Pilotin und habe mittlerweile mehr als 3600 Sprünge absolviert.
Wow – was für eine Zahl! Da wird es dir sicherlich nicht langweilig. Wie sieht ein perfekter Tag für dich aus?
Ich stehe am Morgen gerne früh auf, um den Sonnenaufgang zu sehen. Dann packe ich meine Flugsachen zusammen und mache mich mit Freunden auf den Weg in die Berge, um zu einem Absprung zu wandern. Nach einem Wingsuit-Flug dann noch etwas gutes essen und trinken und wieder heim zu meiner Familie zu fahren, das ist für mich so ziemlich perfekt.
Was machst du, um deine Sprünge/Flüge so sicher wie möglich zu absolvieren? Hast du spezielle Hilfsmittel dazu? Wie bereitest du dich konkret vor?
Ich springe nur Exits (Absprungstellen), die 100% mit meinem Können und meiner Erfahrung übereinstimmen. Ich teste am Berg (beim Basejumpen) nie etwas Neues, dafür gehe ich lieber auf die Dropzone (Skydiven). Zu einer guten Vorbereitung gehören für mich auch genügend Schlaf, gute Ernährung und das Auseinandersetzen mit dem Meteo am Tag vor dem Flug. Dazu kommt, dass ich meinen Wingsuit immer mit genügend Raum für allfällige Fehler fliege. Ich gehe nie an meine Grenzen und probiere nie, am Limit zu fliegen.
Der Wingsuit-Sport hat nicht nur Bewunderer. Wie gehst du mit diesen Vorbehalten um?
Es gibt bei jedem Extremsport Leute, die die Bewunderung für solche Sportarten nicht verstehen, da das Risiko ihrer Meinung nach zu gross ist. Ich kann es irgendwie auch nachvollziehen, denn was ich z.B mache, ist für die meisten Leute schlicht unvorstellbar. Ich probiere nie jemanden von meiner Sportart zu überzeugen, aber was ich versuche, sind die Vorurteile zu begrenzen. Das Basejumpen wird von der Mehrheit und vor allem von den Medien als etwas Negatives begutachtet, und ich erkläre den Leuten immer sehr gerne, dass hinter diesem Sport viel mehr als Adrenalin Kicks oder ein Spiel mit dem eigenen Leben steht.
Was für Themen/Projekte liegen dir besonders am Herzen?
Für mich ist es wichtig, die schönen und professionellen Seiten meines Sportes zu zeigen. Mehr ins Detail zu gehen, was wirklich dahintersteckt, auch in Zusammenarbeit mit Air-Glaciers. Ich denke, die meisten Leute sind sich nicht bewusst, wie intensiv wir uns jedes Mal mit Risikomanagement auseinandersetzen. Wir fliegen, weil wir es ganz oft und für ganz lange machen wollen. Sich zu verletzen oder andere in Gefahr zu bringen, ist das letzte, was ich mir wünsche.
Welchen Bezug hast du zur Air-Glaciers? Was verbindest du persönlich mit dem Unternehmen?
Air Glaciers ist für mich schon seit Jahren eine Herzensangelegenheit. Jedes Mal, wenn ich nach Lauterbrunnen gefahren bin, um einen Helisprung zu machen, war für mich klar, dass dieser nur mit Air-Glaciers gemacht wird. Ich bewundere die Arbeit und den Teamspirit, und finde es einfach beeindruckend, wie alle auf dem Boden geblieben sind. Man fühlt sich auf der Basis sofort wohl und willkommen und ich finde, es herrscht untereinander ein riesiger Respekt. Eine gute Team-Dynamik ist für mich sehr wichtig, um möglichst viel Erfolg zu haben.
Du hast selbst bereits Flugstunden auf dem Heli absolviert. Was fasziniert dich daran und wo siehst du Parallelen zum Wingsuit?
Helikopterfliegen ist und war für mich schon immer die Königsdisziplin, wenn es um die Fliegerei ging. Ich finde die Technik und Leichtigkeit beeindruckend, sobald man mit dem Hubschrauber abhebt. Man hat fast keine Limiten, ist viel unabhängiger als z.B mit einem Flieger wo man eine Start-/Landepiste benötigt. Wie beim Wingsuit-Fliegen macht man mit dem Heli eher feine Bewegungen, wenn man zum Beispiel in eine Richtung steuern möchte. Je feiner die Bewegungen, desto mehr ist man in Kontrolle. Die akribische Vorbereitung und die Konzentration während des Flugs sind ebenfalls vergleichbar. Auch wenn das zuerst komisch klingt.
Merci Jenna! Bald starten wir gemeinsam in die ersten Events und Projekte. Stay tuned, liebe Jenna Gygi x Air-Glaciers Fans!